Westfalen-Blatt 20.10.2009

Der Stoff, in dem die Träume tief sind – Von Bambus bis Kamelhaar:
Firma Bleikamp fertigt Bettwaren auch aus exotischem Material (egc/mapu).

Seit mehr als 40 Jahren genießt die Wertheraner Firma Bleikamp einen guten Ruf als Zulieferer für die Textilindustrie. Um sich von der asiatischen Billiglohn-Konkurrenz abzugrenzen, hat das Familienunternehmen ein neues Geschäftsmodell entwickelt: Bettwaren made in Werther sollen für einen geruhsamen Schlaf sorgen.

Es gibt inzwischen weit mehr Möglichkeiten als Federkern-Matratzen und Daunen-Bettzeug, um seine Nächte zu verbringen. „Auf dem Bettwaren-Markt hat eine Revolution stattgefunden“, sagt Elisabeth Bleikamp. Viele hochwertige Materialien, die sich noch vor wenigen Jahren kaum jemand leisten konnte, seien inzwischen erschwinglich.

„Immer beliebter werden zum Beispiel Visco-Matratzen. Das Material passt sich genau dem Körper des Menschen an und garantiert so eine optimale Lage“, sagt Bleikamp. Ursprünglich ist Visco-Schaum eine Entwicklung der Raumfahrt-Branche. Später wurde das Material im medizinischen Bereich verwendet. „Doch warum sollte eine Unterlage, die bettlägerigen Menschen hilft, nicht auch für gesunde Leute eine tolle Sache sein“, meint Elisabeth Bleikamp. Wer hingegen besonders großen Wert auf ökologische Bettwaren legt, kann sich sogar Matratzen mit Anteilen von Bambus, Soja oder Aloe Vera anfertigen lassen. „Das ist natürlich etwas ausgefallener. Aber selbst solche Wünsche können wir erfüllen“, erklärt Bleikamp.

Mit der Fertigung von Bettwaren hat die Firma sich ein zweites Standbein geschaffen. „Meine Großeltern haben das Unternehmen 1962 als Zulieferer der Bekleidungsindustrie gegründet“, sagt Elisabeth Bleikamp. Das blieb auch nach dem Umzug in größere Produktionsräume nach Werther so, wo die Bleikamp GmbH bis heute an der Dammstraße zu Hause ist und im Kerngeschäft Stepp- und Kaschierarbeiten übernimmt. Im Laufe der Jahre hat sich die inzwischen 20 Mitarbeiter starke Firma zusätzlich auf Heimtextilien spezialisiert. „Ein wichtiger Schritt. Denn durch den Konkurrenzdruck aus Asien ist der Textilmarkt inzwischen sehr hart umkämpft. Jetzt sind wir nicht mehr so abhängig von Aufträgen aus der Bekleidungsindustrie“, weiß Elisabeth Bleikamp, die das Unternehmen mit ihrem Onkel Hermann Bleikamp jun. leitet. Die Umstellung fiel nicht schwer. Denn die maschinelle Herstellung von Teilen für Textilien und Bettwaren ist ähnlich. „Eingespannt in leistungsfähige Stepp-Automaten, werden die vom Kunden gewählten Materialien miteinander vernäht und anschließend weiterverarbeitet“, sagt Elisabeth Bleikamp.

Mit einem neuen, 300 Quadratmeter großen Bettwarenshop an der Dammstraße 1 will das Unternehmen Kunden aus der Region im positiven Sinne vor die Qual der Wahl stellen. „Hier gibt es eben nicht nur Einheitsware. Hinsichtlich Material und Größe haben wir alle Möglichkeiten“, sagt Elisabeth Bleikamp.
Weitere Informationen unter 0 52 03/32 98.



Artikel vom 20.10.2009

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